EU-Stabsrahmenübung ModTTX in Siegen

Kürzlich fand in Siegen eine EU-Stabsrahmenübung ModTTX "Modules Table Top Exercise" statt.

Björn Fellhauer (rechts) mit seinem THW Teamkollegen

Insgesamt nahmen an der Übung 75 Teilnehmer aus 15 Ländern der EU teil. Aus unserem Ortsverband war Björn Fellhauer als CoO (Chief of Operation) für das THW HCP (High Capacity Pumping ) Modul Germany, als Teilnehmer bei der Übung dabei.

Basis des Übungsgeschehens in Siegen sind Überschwemmungen und ein starkes Erdbeben in dem fiktiven Land Tukastan. Die dortigen Behörden hatten die Europäische Union um Hilfe gebeten. Mit verschiedenen Flügen trafen daraufhin rund 2 Dutzend Experten des europäischen Zivilschutzes am internationalen Flughafen von Claustan in Tukastan ein. Dieser war natürlich nur simuliert und spielt in der entsprechend vorbereiteten Liegenschaft des OV Siegen.
Die Übungsteilnehmer mussten nach ihrer Ankunft, am ersten Tag, zunächst die obligatorischen Einreise- und Zollkontrollen über sich ergehen lassen. In der "Flughafenankunftshalle" fand die entsprechende Registrierung statt. Dort musste auch Bargeld in lokale Währung eingetauscht werden, um z.B. landesübliche Telefonkarten zu kaufen.Der dazu befugte Kiosk in der Flughafenhalle vermittelte darüber hinaus auch Transportfahrten im Land und versorgte die Teilnehmer mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser.

Angekommen an ihren vorgesehenen Einsatzorten, mussten sich die Teams einen Überblick über die Schadenslage im Land verschaffen, darauf abgestimmte Hilfsaktionen der EU planen und vorbereiten.
Das Sammeln von Informationen ist eine der wichtigsten Aufgaben gerade am Anfang einer solchen Hilfsmission. Wo ist was genau passiert? Welche Schäden sind durch das Erdbeben und die Überschwemmungen entstanden?
Wo könnten ausländische Hilfskräfte sinnvoll unterstützen?
Unter den oftmals vorherrschenden, durch die Katastrophe erschwerten lokalen Bedingungen, dies ist keine einfache Aufgabe. Daher gab es für die Teams in der Übung zusätzlich die Möglichkeit, lokale Einsatzleiter, sogenannte Onsite-Commander, zu treffen. Damit auch dies möglichst authentisch erfolgen konnte, gab es dazu Unterstützung durch Mitarbeiter der Berufsfeuerwehren Dortmund und Frankfurt.

Im nächsten Schritt wurden die so zusammengetragenen Informationen von den Übungsteilnehmern ausgewertet und die notwendigen Abstimmungen mit allen am Einsatz beteiligten Stellen durchgeführt. Dadurch konnten erste konkrete Hilfen vor Ort in "Tukastan" schnell anlaufen.

EILMELDUNG:Schwere Nachbeben in nördlichen Teil Tukastan

Dies waren die ersten groben Informationen, die die Teilnehmer beim morgendlichen Briefing, am dritten Tag, durch die Übungsleitung erfuhren. Unmittelbar danach begannen die EU-Hilfsteams, weitere Details zu den betroffenen Gebieten und den Schäden dort zu beschaffen. Auf Bitten des lokalen Katastrophenschutzes flogen sogar einige Mitglieder der Hilfsteams mit "UN-Hubschraubern" in die besonders betroffene Stadt "Stichbundi". Dort standen Einsatzleiter der örtlichen Hilfskräfte bereit, um die EU-Vertreter näher mit der Schadenslage und dem Hilfebedarf vertraut zu machen.

Unmittelbar nach dem Rückflug begannen die Spezialisten aus der EU dann mit der Auswertung der gesammelten Informationen, dem Planen und Abstimmen von Hilfeleistungsmöglichkeiten und der Vorbereitung weiterer Hilfseinsätze.
Nach dem dies koordiniert war, war die Übung zuende und wurde am Abend mit einem ,,Closing Dinner`` abgerundet.

Info:
ModTTX (Modules Table Top Exercises) sind Stabsrahmenübungen für Führungspersonal aus EU-Einsatzeinheiten, EU-Koordinierungsexperten und Technical Assistance and Support Teams, von denen bis zu 26 pro Übung integriert werden. Die Übungen konzentrieren sich auf Abläufe und Prozeduren bei schweren Katastrophen, in denen internationale Hilfe von Nöten ist. Es wird die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden geübt, sowie die Kooperation und Koordination zwischen allen Akteuren.


Fotos: THW OV Siegen Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




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